Stefanie SiebelhoffNicole Cronauge
Wer in der Pflege oder in einem sozialen Beruf arbeitet, geht nicht selten an seine körperlichen und seelischen Grenzen – oder sogar darüber hinaus, mit schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit. Statistiken belegen, dass psychische Belastungssyndrome wie Burnout, Angststörungen und Depressionen sowie chronische Erkrankungen zunehmen.
Psychische Belastungen treten häufig dort auf, wo es zu Arbeitsverdichtung kommt, etwa aufgrund von Personalmangel. Besonders betroffen ist der Kita-Bereich mit „auf Kante genähten“ Stellenbesetzungen sowie der Pflegebereich mit Schichtarbeit und Überstunden. Zusätzlich können externe Faktoren die Mitarbeitenden belasten: finanzielle Unsicherheit, Sorge- und Pflegearbeit in der eigenen Familie, gesundheitliche Probleme, aber auch die Wahrnehmung globaler Krisen und soziale Isolation.
Mitarbeitende stellen zu Recht zunehmend Erwartungen an ihre psychische Gesundheit am Arbeitsplatz – jenseits von Honorar und Vergütung. Es geht um Lebensqualität und gute Arbeitsbedingungen. Darauf sollten wir in der Sozialwirtschaft unseren Fokus richten. Nur wenn Mitarbeitende und Arbeitgeber an einem Strang ziehen, können wir Belastungen sichtbar machen und Strategien zur Förderung der psychischen Gesundheit unserer Teams entwickeln. Ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden sind entscheidend für den langfristigen Erfolg unserer Organisationen.
Ein Kommentar von Stefanie Siebelhoff
Direktorin des Caritasverbandes für das Bistum Essen